Freitag, 3. Januar 2020

Tag 4, Chanthaburi "Die Gang"

Tag zwei in Chanthaburi und wir besprechen kurz den Plan für heute.
Zuerst in die Stadt zum Morning Market, dann zu einem Park in der Nähe und weiter durch die Stadt und über den Fluss zur größten Kirche in der Region.
Anschließend sollte es weiter zu einem Tempel gehen was sich jedoch etwas schwieriger gestalten sollte, aber dazu später mehr.

Wir schwangen uns auf die Roller und brausten los zum Morning Market.
Dort angekommen stellten wir fest, dass davon nicht mehr viel übrig war, na gut der morgen war auch schon rum ^^
Wir fanden nur noch ein paar Verkäufer die noch die letzen Sachen von ihrem Stand räumten. Schade, aber morgen wollen wir nochmal hin, dann natürlich auch früher.
Trotzdem fanden wir noch einen Straßenstand bei dem wir frühstückten. Englisch spricht man hier nur sehr selten, aber wir zeigten auf die Bilder welche am Stand angebracht waren und konnten so die Bestellung relativ problemlos meistern.
Doch manchmal entspricht das was man sich anhand der Bilder vorstellt nicht dem was tatsächlich auf dem Teller landet.
Alysha hatte gebratenen Reis bestellt genau wie ich.
Doch diesmal war darin kein Hühnchen was man relativ leicht raus picken kann sondern Tintenfisch.
Was für mich kein sonderliches Problem darstellte war für Alysha kaum zu ertragen. Nachdem ich die Tintenfischteile inklusive Tentakel von Alyshas Teller entfernt hatte hat sie den Reis dann aber doch gegessen.
Ich hatte beim verzehren des Tintenfischs und besonders bei dessen Tentakel meinen Spaß wie man an den Bildern sicherlich erkennen kann :)
Wäre bestimmt auch Mal was für die Mittagsrunde bei der Arbeit ;)

Nach dem Essen ging es zum nahegelegenen Park mit See.
Optisch kein Highlight, aber wir fanden den bisher größten Bereich mit Sportgeräten im Park vor den wir bisher gesehen hatten.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass in Parks verschiedene Fitness Geräte platziert sind, in diesem Umfang jedoch schon etwas besonderes.
Während Alysha über unsere Ambitionen jedes Gerät auszuprobieren nur müde lachen konnte hatten wir die Herausforderung angenommen und stürmten von einem Gerät zum anderen.
Nachdem wir uns einmal quer durch den Gerätepark gekämpft hatten und uns wie Arnold Schwarzenegger zu seinen besten Zeiten fühlten, verließen wir mit unseren gestählten Körpern den Park.
Auf dem Weg zur Kirche durchquerten wir das Edelstein Viertel.
Überall am Straßenrand standen kleine Tische wo man Schmuck und Edelsteine verkaufen oder kaufen konnte.
Da wir damit jedoch recht wenig anfangen konnten zogen wir zügig weiter Richtung Kirche.
Die Kirche an sich war nichts außergewöhnliches, so etwas jedoch mitten in Thailand in dieser Größe und im sonnst typischen Stadtbild Thailands zu sehen war schon etwas merkwürdig.
Bei der Kirche verbrachten wir nicht viel Zeit, dafür im Cafe daneben bei Espresso für die Süchtigen und Soda mit Sirup für mich.

Von dort machten wir uns dann auf den Weg zu einem Tempel. Ca. 5km war die Strecke die es bei blauem Himmel und brennender Sonne zurückzulegen galt.
Es wurden daher einige Stopps für Snacks, Bier und Essen eingelegt.
Am Stand wo wir zum Essen anhielten wurde mit ordentlich Chili gekocht. Unser Essen war gut gewürzt aber auch für das europäische Schärfeempfinden ohne Probleme zu meistern.
Davor und danach wurde der Wok jedoch so sehr mit Chilis befüllt, dass sobald der Wind den Dampf vom Wok in unsere Richtung blies, wir in Husten ausbrachen. Es erinnerte etwas an Pfefferspray jedoch in abgeschwächter Form.

Nachdem der Wind drehte konnten wir gefahrlos bezahlen und liefen weiter Richtung Tempel. Natürlich war noch ein Stop für ein paar Kaltgetränke drin :)

Auf der letzten Etappe begegneten wir dann den ersten Hunden welche nicht sonderlich begeistert von unserem Spaziergang waren.
Wir könnten jedoch über ein Grundstück abkürzen und entgingen so einer direkten Konfrontation.
Aber das war erst der Anfang, bereits 20m weiter begegneten wir dem nächsten Vierbeiner der nicht viel freundlicher zu sein schien.
Alysha wollte bereits umdrehen doch wir zogen sie weiter.
Nach nochmal 150m und weiteren Hunden die teilweise nur schauten aber auch Mal aus der Ferne bellten trafen wir dann auf die Anführer.
Wir bogen um eine Kurve und ca. 20m entfernt erspähte uns der Rudelführer.
Hinter ihm tauchten ein, zwei weitere seiner vierbeinigen Kollegen auf und los gings.
Ohne lange zu Fackeln fingen sie an zu bellen und stürmten auf uns zu.
Und wie das dann so ist war dass das Zeichen für die anderen Mitglieder der Bande (welche uns bisher höchstens aus der Ferne Mal angebellt hatten) auch Stress zu machen.
Plötzlich standen sie um uns herum, die Gang, ca. 7 - 8 Hunde, im Halbkreis um uns und bellten uns an.
Zugegeben wir waren alle Recht ratlos was wir tun sollten, es war nur eine Frage der Zeit bis einer den ersten Angriff versuchen würde...
Rückzug war nicht möglich, die Gang hatte uns den Weg abgeschnitten, ich schlug einen Rückzug in den Hof hinter uns vor in der Hoffnung, dass dort jemand war der uns helfen konnte.
Doch bevor wir irgendetwas unternehmen konnten tauche am Zaun des gegenüberliegenden Grundstücks eine Thai Frau auf.
Sie öffnete das Tor und überraschte die Gang von hinten.
Damit hatten sie nicht gerechnet und zogen sich zurück.
Wir waren froh, dass die Thaifrau uns aus der Patsche geholfen hatte. Nach etwas hin und her kam noch ihr Mann dazu (ein Italiener) mit dem sich Natalie unterhalten konnte.
Er sagte, dass die Hunde hier teilweise beißen würden und man aufpassen müsse.
Er besorgte sich einen Stock und bot an uns bis nach der Kurve zu bringen wo die Anführer aufgetaucht waren, doch Alysha vermutete dahinter nur noch mehr Hunde.
Also bedankten wir uns und wollten zurück gehen. Dafür bewaffneten Benni und ich uns ebenfalls mit Stöcken um bei einem erneuten Angriff der Gang ihnen eine auf die Nase zu geben.
Benni und ich fühlten uns damit Recht sicher, Alysha war dagegen alles andere als begeistert.
Auch auf dem Rückweg trafen wir auf mehrere Hunde, einer schaute uns nur verschlafen an, drei andere waren bereit Ärger zu machen. Aber nachdem wir die Abkürzung über das uns schon bekannte Grundstück nahmen blieb eine erneute Konfrontation aus.
Als wir uns eigentlich schon sicher waren das wir alle Hunde hinter uns gelassen hatten tauchte auf einer langen geraden nochmal ein schwarzer Hund auf.
Mein Plan war auf der anderen Straßenseite an ihm vorbei zu laufen und im Zweifelsfall ihm mit dem Stock eins auf die Nase zu geben.
Alysha war jedoch zu keinem Schritt mehr bereit, sie wollte auf eines der Sammeltaxis warten welche wir dort schon vorbeifahren gesehen haben.
Als ein Pickup angefahren kam hielt Benni den Fahrer an und er willigte ein uns auf der Ladefläche bis in die Stadt mit zu nehmen.
So kamen wir relativ zügig zurück in die Stadt und zu unseren Rollern.
Wir wollten uns natürlich nicht unseren Plan den Tempel zu besichtigen von der Gang versauen lassen. Also stiegen wir auf unsere Roller und brausten mit diesen zum Tempel. Wir hatten nämlich beobachtet dass die Gang die Roller- und Motorradfahrer völlig ignorierten.
Also ging es zurück und bei jedem Vierbeiner hupten wir wie wild und zeigten denen, dass sie uns Mal können.
Der Tempel an sich war schön aber nichts ausgefallenes, dafür von Hunden tot gebissen zu werden hätte sich nicht gelohnt.
Nach einem kurzen Abstecher in unserer Unterkunft gingen wir nochmal los um etwas zu Abend zu essen. Auf einem überdachten Markt fanden wir einen Stand. Nur das mit der Verständigung war etwas schwer denn Englisch spricht hier niemand. Mit Mühe und Not bestellten wir irgendwie irgendwas zu essen. Wir aßen gut und günstig und sind jetzt wieder zurück in der Unterkunft.

Morgen planen wir einen Ausflug an die Küste. Mal sehen ob die Gang auch hier ihr Unwesen treibt.

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